Die Beratungsstelle freiRaum ist eine Einrichtung in Trägerschaft der cse in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Essen. Die Einrichtung ist zuständig für die Beratung und Begleitung Frauen, die in der Sexarbeit tätig sind. freiRaum unterstützt mit allen Angeboten die Kompetenzen und Ressourcen der Sexarbeiterinnen. Die Beratungsstelle bietet berufsspezifische Informationen, Beratung und Unterstützung an, um sich in der Sexarbeit zu professionalisieren, zu positionieren, eigene Interessen zu vertreten.
Die anonyme und vertrauliche Beratungsarbeit ist frauen-, migrationsspezifisch und parteilich ausgerichtet und orientiert sich an den individuellen Unterstützungsbedarfen der Klientinnen.
Durch intensive Netzwerkarbeit konnte die Beratungsstelle eine Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen, der Polizei, Behörden und internationalen Institutionen aufbauen. Dies ermöglicht, eine umfassende Beratung und Betreuung. Zudem kooperiert die Beratungsstelle eng mit Dolmetscherinnen, um eine bestmögliche Kommunikation sicherzustellen.
Wen beraten wir?
Bei uns sind alle Personen willkommen die sich als Frauen identifizieren und in der Sexarbeit tätig sind oder waren. Wir bieten spezifische Fachberatung für soziale Einrichtungen, Polizei und Behörden, die mit dem Thema Sexarbeit konfrontiert sind.

Unser Aufgabengebiet umfasst:
- Wir beraten zu sozialhilferechtlichen Ansprüchen und Fragestellungen, sowie zu migrationsspezifischen Fragen. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungswege und vermitteln und begleiten bei Bedarf in weiterführende Hilfestrukturen.
- Informationen rund um das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG)
- psychosoziale Beratung und Krisenintervention.
- Unterstützung bei der Entwicklung neuer Perspektiven: Dies umfasst die Beratung und Begleitung bei der Existenzabsicherung außerhalb der Sexarbeit oder als ersten Schritt auch neben der Sexarbeit.
- aufsuchende Beratungstätigkeit im Kooperationsverbund „StrichPunkt“ sowie in Clubs und Bordellen/Bordellstraßen.
- Aufsuchende Arbeit Online
- Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung für die spezifischen Herausforderungen und Risiken, denen Sexarbeiterinnen ausgesetzt sind.
In unserer Öffentlichkeitsarbeit setzen für uns für die Rechte von Sexarbeiter:innen ein. Wir informieren über Lebensrealitäten und setzen uns für ein differenziertes Bild ein. Sexarbeit kann vielfältige Formen annehmen, sie ist nicht zwangsläufig mit Zwang oder Ausbeutung verbunden. Die Rechte von Sexarbeiter:innen müssen respektiert werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Sexarbeit als Beruf anerkannt und die Menschen respektiert werden. Das Ziel ist, ein Umfeld zu schaffen, in dem Sexarbeiter:innen die nötige Anerkennung und Unterstützung erhalten, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Rechte zu schützen.
Wir unterscheiden explizit zwischen Sexarbeit und Menschenhandel, der zurecht eine Straftat (§ 232 StGB) ist. Unsere Fach- und Beratungsstelle Nachtfalter ist zuständig für die Beratung und Begleitung von Mädchen und Frauen, die von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung betroffen sind



Maike van Ackern